Ein Text für oder gegen die Gegenwart. Von Ann-Christin Kumm
jeden tag mit einer neuen, einst unsagbaren, jetzt normalisierten aussage von politiker_innen aufwachen. ich lese romane aus den 1930er jahren, das gefühl, im geschichtsbuch zu leben. ich lese irmgard keun: “’eine maus, die durch piepsen eine lawine aufhalten will’.”
Blog #28: Alles kann sich ändern nur die Wurst hat zwei
Von Philipp-Bo Franke
Ich fahre mit dem Rad durch einen januargrauen Morgen. Deutschland im Januar ist generell grau, aber dieser Januar ist anders, auch in Köln. Es ist Wahlkampf. Die graue Stadt hängt voll mit bunten Plakaten, auf denen mir Politik-Gesichter Slogans zurufen. Und wie bei allen Wahlen der letzten Jahre fühle ich mich dabei auch heute morgen unweigerlich an Clemens Schittko und sein Gedicht „Dumm“ erinnert. Alles wird immer dümmer / alle werden immer dümmer, tönt er in meinem Kopf auf dem Fahrrad.
Aus der Pause auf die Demo! Und da ja doch einige diesen Blog abonniert haben, nutzen wir ihn, denn es ist längst 5 vor 12! Wer nach der Wahl nicht in Österreich oder 1933 aufwachen will, geht zur Demo am Samstag: 25.01 | 11:55 Uhr | Heumarkt Köln
Wir wissen auch: Ein Zeichen ist nur ein Zeichen und eine Demo nur ein Demo. Aber etwas tun, ist immer besser als nichts tun. Und das nicht nur etwas, sondern alles getan werden muss, um dem gegenwärtigen und atemberaubend schnellen Rechtsruck in Deutschland entgegen zu wirken, ist sicher. Da ist der Gang zur Demo am Samstag das Mindeste. Denn am Samstag ein Zeichen für Demokratie setzen > als am Samstag Ausschlafen ….. am Samstag gemeinsam Spazieren zu gehen gegen Rechts > als am Samstag zuhause zu bleiben …. coffee to go auf der Demo > als gemütlich im Café zu sitzen …. Etwas tun ist immer größer als nichts tun. Also tut mit, macht mit, kommt mit zur 5vor12 Demo.
Denn im Grunde ist es schon kurz nach 12 und es war nie wichtiger als genau jetzt die politischen Schritte zu gehen, die einem selbst bisher zu viel waren. Dieser Schritt kann der Schritt in eine demokratische Partei sein, dieser Schritt kann bedeuten, Gespräche mit Nachbar*innen und Onkeln, Kolleg*innen oder auch Freund*innen zu suchen. Er kann bedeuten, Leser*innenbriefe an Redaktionen schreiben, damit Redaktionen sehen, was Menschen beschäftigt. Dieser Schritt kann bedeuten aufzuklären über das, was die AfD fordert und was sich andere Parteien leider abgucken. Dieser Schritt kann auf die nächste Demo führen oder dazu, diesen Blog aus der Pause zu holen und aus gegebenem Anlass hierüber wieder Texte zu zeigen.
In diesem Sinne und in der Hoffnung, dass handeln hilft…. die Kölner Literaturzeitschrift
p.s. Wenn Du Lust hast, den Blog als Autor*in mitzugestalten, schreib uns gerne an und schicke uns eine Skizze deines Textes (nicht deinen gesamten Text). Schreib kurz, wie der Text einzuordnen ist, worum es geht, Zeichenzahl und wer du bist. Für den Blog sind wir an journalistischen Beiträgen interessiert, d.h. sie sollten aktuellen Bezug haben (allerdings nicht tagespolitisch aktuell, denn so schnell können wir nicht reagieren und posten maximal 1 Text Woche), mehr Prosa, Essay, Artikel, Kolumne, als Lyrik sein und ca. 10.000 Zeichen nicht überschreiten. Darunter geht immer.
Liebe Leute, wir sind 2024 in der Pause. Warum? Weil einige Teile von uns sich um Kinder kümmern, weil andere Teile anderweitig unterwegs sind und weil manche Teile neu strukturiert werden müssen, bevor es mit der #8 und der vierten Staffel unserer Lesereihe weitergeht. Das passiert irgendwann und dann werdet ihr hier davon erfahren.
Natürlich sind wir weiterhin ansprechbar, wir versenden weiterhin auch gerne Hefte und lassen uns auf Bühnen einladen. Und ihr könnt uns auch weiterhin schreiben. Texte nehmen wir allerdings erst wieder an, wenn die Ausschreibungen zur #8 oder unserem Blog laufen. Sonst meldet euch, wenn ihr nach der Pause bei uns mitmachen möchtet. Dann schaun wir mal.
Die KLiteratur und ein Teil ihres Teams sind Teil der Kalker Sommer-Lesereihe „Wie geht das?“. An den drei Sommer-Abenden der Reihe wird danach gefragt, wie das geht. Wie was geht? Naja das eben: Zeitschriften machen (Teil 1) oder Übersetzen (Teil 2) oder Schreibend Leben (Teil 3) oder oder oder wonach sonst so gefragt wird….Organisiert wird das ganze vom Kunts e.V.
Am 30.05. sprechen in der Kalker Pflanzstelle 4 Kölner Autor*innen, Redakteur*innen und Herausgeber*innen übers machen und tun und lesen eigene Texte
Ab 19:00, Lesungen starten ab 20:00. Open Air / Eintritt frei, alles weitere über Instagram.
p.s. das ganze ist noch nicht das offizielle Release der Ausgabe #7. Das steht noch aus. Aber natürlich zeigen wir stolz und schüchtern die wunderschöne 7. Ausgabe hervor…
Ganz frisch, brandneu und HOTHOTHOT!! Das neueste und niceste aus der Druckerpresse ist da. Lange, und ja, vielleicht auch zu lange, hat es gedauert. Dafür ist die Ausgabe 7 zum Thema FEHLER umso schöner geworden. Mit Texten von 16 Autor*innen, Bildern und Illustrationen von 9 Künstler*innen, einer Übersetzung aus dem Russischen, einem Comic und allem SchnickSchnack. 74 Seiten voller Farbe und Text, dafür ohne Werbung. Vielen phänomenalen Dank an alle beteiligten Text-und Bildkünstler*innen!!!
Zum Jahresabschluss gibt es den 5. Teil unser diesjährigen Lesereihe. Unser letzter Gast – das GYM –Heft für Literatur als Kraftsport – bringt Autor*innen und Redakteur*innen mit und den Anlass, sich ohne Angst vor Gefühlen und Peinlichkeiten der LOVE zu widmen.
AM: 29.12. | 19:30 Uhr | @ Traumathek (Engelbertstraße 45), Nähe Rudolfplatz Eintritt: auf Spendenbasis (plus / minus 5 €)
Wir sprechen mit den Macher*innen des GYMs über ihre Ausgabe zum Thema Liebe und das Zeitschriftenmachen. Mit Nora Schramm, Marie Sturm und Tobias Schulenburg lesen 3 Kölner Autor*innen Texte aus, über, gegen, sicher aber mit jeder Menge Liebe. Moderiert wird der Abend von Bo Franke.
Wir sind voll mit drin. Hinter dem Festival, aber auch auf seinen Bühnen. Am Samstag und Sonntag heißt es: KLiteratur trifft QAMAR und die STADTFÜHRER*IN @ ELK. Teil 4 unserer Lesereihe ist quasi eine Doppelfolge mit gleich 2 Projekten. Aus Wien kommt mit QAMAR das muslimische Magazin für Kultur & Gesellschaft und mit der Stadtführer*in ein neues queerfeministisches Literaturprojekt aus Köln. Am Sonntag präsentiert die Redaktion beim Katerfrühstück außerdem feine Häppchen in Aspik (was immer das auch sein mag). Programm und alles weitere über den Link. Kommt vorbei, alles OPEN AIR & OHNE EINTRITT.
KLiteratur trifft: HAYMATLOS und EBERTPLATZ. Für den dritten Teil unserer Lesereihe haben wir mit TAMER DÜZYOL und FATMA TUNA zwei Autor*innen der preisgekrönten Anthologie HAYMATLOS (edition assemblage) inkl. deren Mitherausgeber dabei.